Nach längerer Vorbereitungszeit und einigen Verständigungsproblemen waren wir übereingekommen, die diesjährige Vereinsfahrt gemeinsam mit dem TSC Gelnhausen durchzuführen.
Wolf vom TSC Gelnhausen hatte uns dies bereits im letzten Jahr angeboten und sich freundlicherweise auch schon um die Reservierung von Stellplätzen bemüht. Dem Vernehmen nach hatten sich vom atlantis insgesamt 15 Personen – ganz überwiegend Camper – angemeldet. Das war doch immerhin schon mal eine Hausnummer …
Es hatte sich nun auch so langsam herauskristallisiert, dass die Verpflegung überwiegend in Eigenregie stattfinden sollte und dass lediglich für den Feiertag (Fronleichnam) und den Samstag Gemeinschaftsverpflegung in Betracht gezogen werden sollte. Für Donnerstag sollte es Hot-Dogs geben und für Samstag war ursprünglich der gemeinschaftliche Verzehr eines größeren Spanferkels vorgesehen gewesen. Leider hatte sich gezeigt, dass der Spanferkel-Griller gar nicht an dem Event teilnehmen würde.
Bei uns war es so, dass Ruth bereits am Sonntag vorher aus dienstlichen Gründen nach Bremen musste und erst am Dienstagabend gegen 22:30 Uhr wieder zurückkommen würde. Am Mittwoch sollte es dann schon sehr früh losgehen. Unsere Flaschen waren gerade beim TÜV und nicht rechtzeitig wieder da. Dafür hatte sich unser Holzwurm bereit erklärt, uns aus dem vereinseigenen Fundus zwei Flaschen zu reservieren und diese auch noch mitzubringen. Dies ersparte mir einen zusätzlichen Weg nach Offenbach, wofür ich ihm sehr dankbar war.
Da ich am Dienstagabend mit den Hammersbacher Mädels laufen wollte (Merke: In Hammersbach läuft was…), musste ich also unser Mobil weitgehend am Montag packen und die entsprechenden Vorbereitungen treffen (Kühlschrank vorkühlen und Wasser und Sprit auftanken, Kaffeemaschine und Sonnenmilch ins Mobil bringen, sowie Bettwäsche austauschen etc.) Außerdem hatte ich für Dienstag noch ein Backhausbrot bestellt, damit wir nicht verhungern würden, aber am Mittwoch konnten wir ja auch noch frische Brötchen für unterwegs erwerben. Aber schließlich war alles vorbereitet und es konnte losgehen:
Mittwoch, 3.6.2015
Wir kommen rechtzeitig aus den Federn, nagen noch eine Kleinigkeit und besorgen uns dann bei der Bäckerei unseres Vertrauens noch eine Wegzehrung. Den Kaffee haben wir ebenfalls vorbereitet, so dass wir für unterwegs verpflegt sind. Wir sind früh genug und haben zwar viel Verkehr, aber es läuft und so sind wir bereits um 12:30 Uhr vor Ort – Zeit genug, noch ein paar fehlende Kleinigkeiten zu besorgen und uns Nordhausen wenigstens beim Durchfahren einmal zu betrachten. Und wir finden einen Stand, an dem es noch einmal Spargel gibt. Da der Verkäufer auch noch Erdbeeren und Kirschen im Angebot hat, schlagen wir auch hier noch zu. Als wir am See eintreffen, sind einige der Gelnhäuser schon da und wir werden sehr herzlich begrüßt. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und richten uns wohnlich ein, bevor wir uns bei der Basis anmelden.
Da wir nicht gemeinsam mit Gelnhausen angemeldet sind, richten wir ein eigenes „Vereinsblatt“ ein und tragen die Personen, von denen wir wissen, dass sie noch nachkommen, bereits ein. Dann trudelt unsere Mannschaft so nach und nach ein und der Rest des Tages ist mit dem Aufstellen diverser Zelt ausgefüllt. Es ist noch sehr frisch draußen und der Wind bläst in Böen stürmisch. Wir verzichten daher auf das Aufstellen unseres Pavillons, weil der sowieso gleich wieder fortgeflogen wäre. Dorian, Siljas und Michas Sohn, hat sich gleich mit Elena angefreundet, die im übernächsten Zelt wohnt und altersmäßig gut zu ihm passt. Sie ist aber auch wirklich eine Niedliche. Nur mit Mühe ist er davon abzuhalten gleich zum Nachbarn umzuziehen. Wir bereiten unseren Spargel, die Kartoffeln und den erworbenen Schinken zu und essen genüsslich. Am Abend sitzen wir noch ein wenig beisammen und erzählen alte Geschichten.
Donnerstag, 4.6.2015
Das Frühstück war auf 8:30 terminiert, aber da in Thüringen kein Feiertag ist, fahren bereits seit 7:30 die Lastwagen nebenan vorbei und wir bedauern unsere Kempfs, die bestimmt meinen, die Lastwagen führen durch ihr Vorzelt. Susanne hat sich bereit erklärt die Brötchen zu holen und wir frühstücken gemütlich. Mir ist in der Nach siedend heiß eingefallen, dass ich zwar sonst an alles gedacht habe, bis auf Ruths Unterzieher für den Trocki. Ruth ist zu Recht angefressen und begibt sich mit Silja in die Stadt um irgendwas zu finden, was sie unter dem Trockentauchanzug anziehen kann.
Zwischendurch bereden wir kurz, wer mit wem taucht und dann finden die ersten Gänge statt. Bereits am Tag vorher waren wir natürlich bereits am Steg und haben geschaut, wie die Sicht so ist. Dabei konnte einem bereits das Herz aufgehen. Und auch jetzt zeigt sich, dass der äußere Eindruck nicht getrogen hat. Sicht ohne Ende und richtig dicke Karpfen, Schleien und Krebse. Der Tag vergeht mir Briefing,tauchen und Nachbriefing und keinem ist es langweilig. Es steht zu befürchten, dass das verlängerte Wochenende wieder viel zu schnell vorbei geht.
Am Nachmittag erfolgt noch ein größerer Einkauf im gegenüber liegenden ALDI-NORD, weil es zum Grillen noch Fleisch und Grünzeug geben soll. Wir probieren noch einen günstigen Prosecco, der gar nicht schlecht ankommt.
Inzwischen sind noch Bekannte von Micha angekommen, die bei ihm Übungen machen wollen und insgesamt wird der Kreis noch ein bisschen größer.
Am Abend unternehmen wir noch einen Nachttauchgang, weil ja erfahrungsgemäß nächtens mehr los ist, als am Tag. Wenigstens aber mit anderen Beteiligten. Aber das Einzige, was sich geändert hat, sind die Horden an Krebsen, die jetzt draußen sind. Die Karpfen sind vollkommen verschwunden. Wahrscheinlich war ihnen tagsüber die Hektik im See zu groß.
Freitag, 5.6.2015
Heute sind wir ein wenig früher, weil wir jetzt schon die Erfahrung gemacht haben, dass frühzeitig Lastwagen auf der Straße nebenan vorbei kommen und Lärm machen.
In der Nacht hat mich mein Weib geweckt und erzählt, ich würde schnarchen. Tatsächlich kam das Schnarchen aber aus dem Nachbarzelt und ich tippe auf Micha, aber beim Frühstück hören wir, es sei vermutlich Dorian gewesen, der den Lärm veranstaltet hat. Es lässt sich nicht bis ins Kleinste klären, da laut Siljas Aussage beide ziemlich schnarchen.
Der Rest des Tages verfährt nach vorgegebenem Muster und wir bringen zwischen-durch die abgeatmeten Flaschen wieder zum Füllen in die Basis. Hierbei leistet uns ein Bollerwagen, den unser Holzwurm vor geraumer Zeit bei der Firma „Berger“ erworben hat, gute Dienste. Neidische Blicke aus allen Zelten, an denen wir vorbei müssen, sind die Folge.
Die Taucherei nimmt ihren üblichen Fortgang und der Tag geht im Nu vorüber. Es ist nicht ganz einfach, die Jugend in das unvermeidliche Spülen nach dem Abendessen einzubeziehen, den essen wollen alle, nur wäre anschließend „chillen“ wesentlich angenehmer. Aber mit ein wenig Nachdruck funktioniert dann auch das.
Im Übrigen habe ich bereits am Anfang unseres Kurzurlaubs darum gebeten, dass die Teilnehmer am Bundesjugendtreffen am Schladitz-See einen kurzen Bericht über die dortigen Geschehnisse fertigen mögen. Die ersten drei Sätze sind relativ zügig formuliert, nur mit dem Fortgang hapert es noch ein bisschen, obwohl ich regelmäßig daran erinnere. Schließlich soll ja auch in diesem Jahr unsere Homepage wieder gefüllt werden.
Samstag, 6.6.2015
Gestern Abend haben wir verabredet, dass wir heute Morgen vor dem Frühstück zum Möwensee wollen, der ebenfalls noch zur Basis gehört und von dem wir schon viel Gutes gehört haben. Dave wird dann die Brötchen mitbringen, so dass wir nach unserer Rückkehr gleich frühstücken können.
Wir packen alles in Michas Auto, nachdem wir vorsichtshalber eine Plane gegen zu viel Wasser untergelegt haben und fahren dann den beschriebenen Weg. Es dauert eine Weile, bis wir den richtigen Eingang gefunden haben und dann eine weitere Zeit, das mit Zahlenschloss gesicherte Tor zu öffnen. Aber dann finden wir eine Stelle, an der bereits ein paar Zelte stehen. Der Platz ist über und über mit Müll und leeren Flaschen beladen und es sieht nach einer heftigen Party aus. Ein paar zerzauste Köpfe schauen aus den Zelten und erklären uns, ein paar Meter weiter gebe es noch einige andere Zugänge. Die „paar Meter“ erweisen sich als ein paar hundert Meter, aber auch hier campieren einige Jugendliche. Nur sieht es hier nicht ganz so chaotisch aus. Wir fragen höflich, ob wir hier einsteigen können und – ja, wir dürfen.
Um es kurz zu machen – die Sicht ist gigantisch und es gibt reichlich Krebse. Fische sind leider eher Mangelware, aber es lohnt sich trotzdem, da man sich vorkommt, als ob man fliegt. Und es ist unterhalb von etwa 10 Metern ganz schön frisch (8 ° C).
Als wir wieder auftauchen, hat sich oben die DLRG eingenistet und sie haben schon einen Pavillon aufgebaut und größere Vorbereitungen für diverse Tauchgänge getroffen. Wir fahren zu unserem Stellplatz zurück und frühstücken endlich lange und intensiv. Am Nachmittag besucht uns Erwin mit seiner Frau, für den die Anreise hierher lediglich ca. eine halbe Stunde dauert, wohnt er doch inzwischen in Wüstheuterode. Er hat bereits seit 2013 nicht mehr getaucht und ich mache mit ihm einen ganz gemütlichen Tauchgang.
Für den Abend sind dann Nudeln mit Tomatensauce und Hasche´ vorbereitet, so dass wir zur Party von Kathi, die ihren TL** bestanden und zu einem Umtrunk geladen hat, zu spät kommen. Während wir dann aber abends unter unserem Pavillon sitzen und klönen, besucht sie uns noch und bringt eine Flasche Wein mit, die wir gemeinsam trinken.
Und morgen ist schon wieder Heimfahrt angesagt.
Sonntag, 7.6.2015
Wir bringen wieder das gemeinsame Frühstück und die anschließende Reinigung des Geschirrs hinter uns. Und dann beginnt das langwierige Packen, weil ja alles wieder an seinen angestammten Platz muss, sonst käme gar nicht alles unter. Nachdem auch die Zelte abgebaut und die eigenen Autos beladen sind, hätten wir ja gern unserem Holzwurm noch ein bisschen geholfen, denn er hat bei Weitem das meiste zu packen. Aber er hat da seinen ganz eigenen Plan. Schließlich ist aber auch hier alles unter Dach und Fach. Ich gehe zur Basis, rechne unsere Flaschenfüllungen ab und bezahle unseren Stellplatz und die Tauchgebühren für die 4 Tage. Bei der Überprüfung der Abrechnung zeigt sich, dass wir – inklusive unserer bereits mitgebrachten Flaschenfüllungen – insgesamt 153,4 m3 Pressluft veratmet haben. Ein stolzes Ergebnis. Wir verabschieden uns von den Gelnhäusern, die zum Teil noch bis morgen am See bleiben und machen dann auf dem Steg am See noch ein Abschlussfoto, das freundlicherweise von unserer Pauli geschossen wird. Wir haben schon Bedenken, der Steg könne kentern, da wir ja alle auf einer Seite stehen, aber das Ding ist kräftig gebaut und hält uns aus. Dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Heimat und sind dankbar, dass es trotz des starken Rückreiseverkehr relativ zügig vom Fleck geht.
Allein auf der Höhe von Homberg/Efze steht auf der Gegenseite ein Rettungshubschrauber und dahinter laut Verkehrsdurchsage ein Stau von 10 bis 12 Kilometern Länge. Da es in unserer Richtung lediglich zwischen Kirchheim und Hattenbacher Dreieck, sowie ab Alsfeld/Pfefferhöhe staut, fahren wir in Kirchheim ab und beenden unsere Reise über Land (Niederaula, Alsfeld, Romrod Grünberg, Hungen).
Und in Nidda essen wir noch ein Eis, bevor wir die Zielgerade unter die Räder nehmen und gegen 16:30 Uhr wieder Zuhause aufschlagen.
Das Auspacken ist dann nur noch Routine und anschließend lassen wir das Wochenende geruhsam auslaufen…